SWR-Reportage über die Ausstellung NULLLINIE.
Kurzfilm: "Für den Frieden können wir nichts",
über die Motivation und die Entstehung des Projektes NULLLINIE.
„Der Bilderzyklus ‚Nulllinie‘ zeigt Arbeiten von der ukrainischen Front nahe der Ortschaften Donezk und Lugansk: Bilder von Schützengräben, von Ruinen und verbrannter Erde, von Trauerfeiern und liebevoll eingerichteten Wohnräumen, die der Zerstörung zum Opfer fielen.
Methodisch nähert sich Sofia Samoylova mit kompromissloser Konsequenz, indem sie das Geschehen vor Ort über Wochen miterlebt. Kennzeichnend für ihre Arbeitsweise ist die bewusste Vermeidung eines distanzierenden, d. h. konstruierten Blicks: Gerade in der alltäglichen Absichtslosigkeit entstehen Bilder, die Nähe, Intimität und Wahrhaftigkeit vermitteln. So gleichen die Fotografien nicht der dokumentarischen Bildästhetik üblicher Kriegsberichterstattungen. Vielmehr ist es die persönliche Verbundenheit zu den Orten und Menschen, die den Sog, die Nähe und die erzählerische Intention ihrer Bildwelt ausmacht. ‒ Eine Bildwelt frei von narzisstischer Bildpoesie, eine Kunst ohne Künstlichkeit: Der unverstellte Blick auf ein Dasein zwischen Heimat, Krieg, Zerstörung, Trauer, Liebe und Hoffnung.“
(MARTIN BURKHARDT)